3. Hämoperfusion
Hämoperfusion
Fortschrittliche Blutreinigungstherapie zur Entfernung von Toxinen und Entzündungsmediatoren. Bei der Hämoperfusion wird Vollblut (nicht Plasma wie bei der DFPP) und eine Adsorptionskartusche verwendet.
Was ist Hämoperfusion?
Die Hämoperfusion (HP) ist eine medizinische Behandlung, bei der das Blut des Patienten durch ein Gerät geleitet wird, das ein adsorbierendes Material enthält, das toxische Substanzen entfernt.
Da es sich um eine selektive Methode handelt und der Patient nur eine geringe Blutmenge im Filter verliert, ist kein Spenderplasma erforderlich.
Was durch Hämoperfusion entfernt wird
- Pro- und antiinflammatorische Mediatoren
- Apo-B-Lipoproteine [zB LDL, Lp(a)]
- β-2-Mikroglobulin
- Hohe Zytokinspiegel
- Erhöhtes Bilirubin
- Myoglobin
Behandlungsanwendungen
- Sepsis / Schwere Sepsis / Septischer Schock
- Multiorganversagen-Syndrom (MOF)
- Familiäre Hypercholesterinämie
- Dialysebedingte Amyloidose (DRA)
- Lp(a)-Hyperlipoproteinämie
- Systemisches Entzündungsreaktionssyndrom (SIRS)
- Behandlung der Rhabdomyolyse
- Hyperbilirubinämie
- In Deutschland wird es als unterstützende Therapie für Patienten eingesetzt, die sich einer Chemotherapie unterziehen (die Hämoperfusion behandelt keinen Krebs, sondern lindert lediglich die Nebenwirkungen der Chemotherapie).

Vorteile der Hämoperfusion
- Gezielte Entfernung: Eliminiert selektiv bestimmte Giftstoffe und Entzündungsmediatoren
- Schnelle Wirkung: Sorgt für eine schnelle Reduzierung von Schadstoffen unter kritischen Bedingungen
- Komplementärtherapie: Kann zusammen mit anderen Behandlungen für bessere Ergebnisse eingesetzt werden
- Anpassbarer Ansatz: Die Behandlungsparameter (der Filter) können je nach Patientenbedarf angepasst werden
- Breite Anwendung: Wirksam bei zahlreichen Erkrankungen in verschiedenen Fachgebieten